Bereits seit 3000 Jahren existiert der Weinanbau in der Region Languedoc-Roussillon. Für die Franzosen wurde dieser jedoch erst interessant, als der Canal du Midi vom Mittelmeer nach Bordeaux gebaut wurde. Der dadurch aufkommende Handel, vor allem mit der Gironde, veranlasste Bordelaiser Winzer dazu, mit den kräftigen und farbintensiven Rotweinen des Languedoc ihre eigenen, oftmals etwas dünn geratenen Weine aufzubessern.

Bis vor rund 20 Jahren war die Region hauptsächlich bekannt für preiswerte Massenware – dieses Image ist längst überholt, denn «das Languedoc», wie die Region abgekürzt heisst, macht seit einiger Zeit enorme Fortschritte in der Weinwelt: Höhere Qualität dank niedrigeren Ernteerträgen pro Hektar und neuen Herstellungsmethoden, so lautet das Credo. Zwischenzeitlich keltern neben eingesessenen Weinbauern viele junge und dynamische Winzer in kleinen Betrieben authentische, individuelle Weine, die auch renommierte Weinkenner überraschen.

Das Languedoc erstreckt sich von Nîmes im Osten Frankreichs bis an die spanische Grenze im Westen. Auf rund 223'000 Hektaren werden jährlich rund 13 Mio. Hektoliter produziert, was einen Viertel der Gesamtproduktion Frankreichs ausmacht. Begünstigt wird die Vielseitigkeit der Weine in der Region durch das mediterrane Klima: Dank 3'000 Sonnenstunden pro Jahr, beständiger Winde und geringer Niederschläge kann weitgehend auf Fungizide, Herbizide und Insektizide verzichtet werden – ideale Bedingungen für umweltfreundlichen Weinanbau.

Vorherrschend im Languedoc ist der Anbau der roten Rebsorten Mourvèdre, Grenache, Syrah und Carignan sowie der weissen Sorten Mauzac, Piquepoul, Clairette, Marsanne, Chardonnay und Sauvignon blanc. Besonders bekannt und beliebt sind die Weine aus dem Gebiet Côtes du Roussillon-Villages.