Weit gereist – so kommt der Wein zu uns

Australien, Chile, Südafrika – betrachtet man die Herkunftsländer am Weinregal, wird klar: Viele Tropfen haben einen weiten Weg hinter sich. Während der Transport einheimischer Weine per LKW einfach vonstattengeht, ist derjenige von Übersee nach Europa eine logistische Herausforderung. Gut geschützt und überwacht in temperierten Containern, gelangen Weine aus aller Welt per Schiff in die Schweiz.

Transport_gross_1

Das Angebot an Weinen aus Nord- und Südamerika, Australien, Neuseeland und Südafrika ist riesig – und die Nachfrage steigt weiter an. Auch Schweizer Weinfreunde schätzen die grosse Auswahl an gehaltvollen Tropfen aus Übersee. Für die Anbieter eine echte Herausforderung: Wein lebt und verändert sich ständig. Sonnenlicht und grosse Temperaturschwankungen setzen den Tropfen ebenso zu wie eine zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit. Wie also transportiert man Weine unbeschadet?


Schiffstransport: sicher und effizient

Für den Weintransport rund um den Globus ist die Beförderung per Schiff Standard. Etwa die Hälfte des transportierten Weines wird bereits im Herkunftsland in Flaschen abgefüllt, der Rest wird in sogenannten «Flexitanks» befördert. Der Transport auf dem Seeweg bietet zahlreiche Vorteile:

Bereits abgefüllte Flaschen sind im Bauch des Containerschiffes vor grösseren Temperaturschwankungen und Erschütterungen geschützt. Hochpreisige Erzeugnisse reisen sogar in temperierten Boxen, um die Temperatur konstant zu halten.

Um grössere Mengen Wein zu transportieren, der noch nicht in Flaschen abgefüllt ist, setzen Logistikfirmen ebenfalls auf «Flexitanks». Die Kunststoffbehälter werden direkt in Transport-Container eingepasst und fassen bis zu 24'000 Liter Wein. Dadurch ergibt sich eine effizientere Platzausnutzung, welche die Transportkosten reduziert und den ökologischen Fussabdruck verringert – ein ideales Transportsystem für junge Weine, die im Bestimmungsland weitertransportiert und in Flaschen abgefüllt werden. Dabei gilt der Qualitätskontrolle stets ein besonderes Augenmerk: Sowohl vor der Beladung als auch bei der Ankunft im Zielhafen werden Proben entnommen und analysiert.