2015, 2016 und 2017 lasen die Schweizer Winzerinnen und Winzer infolge des schlechten Wetters und wegen Schädlingen deutlich weniger Trauben als im Durchschnitt der vorangegangenen Jahre. Als Folge davon kelterten sie weniger Trauben, und einheimische Weine wurden langsam knapp. Dank der grossen Ernten in den Jahren 2018 und 2019 hat sich die Situation glücklicherweise normalisiert, und es gibt wieder genügend gute Schweizer Weine auf dem Markt.
Die Schweizer Kellereien haben in den letzten Jahren sehr viel Arbeit in die Qualität ihrer Trauben und Weine investiert. Darum können sich unsere einheimischen Weine mit den besten ausländischen Weinen messen. Das beweisen die vielen Auszeichnungen, die sie an Wettbewerben im In- und Ausland gewinnen und von renommierten Fachmedien erhalten.
Wir laden Sie herzlich ein, unsere einheimischen Weine neu zu entdecken. Neben Klassikern vom Genfersee, aus dem Wallis oder aus dem Tessin stellen wir Ihnen spannende Spezialitäten wie den Gally von Jean-René Germanier oder einen prickelnden Schaumwein aus der Ostschweiz vor.
Übrigens: In unseren Filialen und in unserem Online- Shop finden Sie fast 90 Weine aus der Schweiz.
Walliser Weine
Fast ein Drittel der Schweizer Rebfläche, genau 4850 Hektaren, befinden sich im Wallis. Die Vielfalt der Traubensorten im grössten Weinkanton ist einmalig. Zwei Fünftel der Rebfläche sind mit weissen, drei Fünftel mit roten Sorten bestockt. Am häufigsten angebaut werden Chasselas, Johannisberg (Silvaner oder Rhin) und Petite Arvine. Der Chasselas heisst im Wallis Fendant und ist wohl immer noch der bekannteste Schweizer Weisswein.
Bei den roten Traubensorten dominieren Pinot noir und Gamay, die einzeln ausgebaut oder im beliebtesten Walliser Rotwein, im Dôle, zu einer edlen Assemblage vereint werden. Diese Assemblage gibt es auch als Rosé, dann heisst sie Dôle Blanche. Dank des im Wallis vorteilhaften Klimas wachsen dort fast alle Trauben. Durch die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen, die verschiedenen Höhenlagen und die terrassierten Weinberge sind die Voraussetzungen ideal, dass die sonnenverwöhnten Trauben perfekt ausreifen.
Im Wallis fühlen sich viele autochthone Rebsorten wohl, die sonst fast nirgendwo wachsen. Zum Beispiel Petite Arvine, Humagne blanc oder Humagne rouge. Ihre Anbauflächen werden laufend ausgebaut.
Appellationen Waadt
In der Waadt sind 3775 Hektaren bestockt, zwei Drittel davon mit weissen Sorten, vor allem mit Chasselas. Bei den roten Sorten dominiert wie fast überall Pinot noir. Die Flächen, auf denen neuere Sorten wie Gamaret oder Garanoir angebaut werden, wachsen von Jahr zu Jahr.
In der grössten Waadtländer Anbauregion La Côte sind mehr als 2000 Hektaren bestockt. Die frischen und spritzigen Weissweine aus bekannten Weinbaugemeinden wie Luins, Féchy oder Morges schmecken genauso gut als Apéro wie zu Fisch.
Die von der Unesco als Welterbe eingestuften Weinterrassen von Lavaux sind vorwiegend mit Chasselas bestockt. Die Rebberge sind stark abschüssig, sodass viele Arbeiten von Hand erledigt werden müssen. Dafür werden die Trauben an den Steilhängen mehr von der Sonne verwöhnt. Dadurch liefern sie etwas gehaltvollere und kräftigere Weine, die wunderbar mit weissem Fleisch oder Gemüse harmonieren.
In der drittgrössten Region, dem Chablais, wachsen die Reben auf knapp 600 Hektaren. An den Hängen über Yvorne, Aigle und Ollon gedeihen die Trauben für charaktervolle Weine, die gut als Apéro und zu Fondue oder Raclette passen.
Ausflugstipp: Die Ausstellung im Château d’Aigle erzählt die Geschichte des Weinbaus; dazu gehört eine einzigartige Etikettensammlung.
Ostschweiz und Tessin
In der Deutschschweiz und im Tessin wachsen Trauben auf insgesamt 3750 Hektaren Land. In der Deutschschweiz ist rund ein Drittel der Fläche mit weissen Sorten bepflanzt. Mit grossem Abstand am häufigsten angebaut wird Pinot noir. Das Spektrum dieser Sorte reicht je nach Region und Ausbau von frisch und fruchtig bis hin zu gehaltvoll und Weltklasse. Grösster Ostschweizer Weinbaukanton ist mit einer Rebfläche von mehr als 600 Hektaren der Kanton Zürich vor den Kantonen Schaffhausen (480 Hektaren) und Graubünden (421 Hektaren). Wein wird in jedem Kanton angebaut. Der Kanton mit der kleinsten Rebfläche ist Glarus mit 2 Hektaren.
Im Tessin werden auf mehr als 90 Prozent der Rebfläche rote Sorten angebaut. Bis kurz nach 1900, als die Reblaus die meisten Stöcke befallen hatte, dominierte die autochthone rote Bondola. Heute überwiegt die Merlot, die auf fast 900 Hektaren Land angebaut wird. Dass die Wahl der aus Bordeaux eingeführten Rebsorte richtig war, beweisen die vielen internationalen Auszeichnungen, die Tessiner Merlots regelmässig gewinnen.
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