Grüner Veltliner – Österreichs Exportschlager

Mit knapp 30 Prozent der Weinfläche ist Grüner Veltliner DIE Rebsorte Österreichs. Die Traube der alten Donaumonarchie erfreut sich in den letzten Jahren eines wachsenden Interesses. Beste Ergebnisse im Anbau erzielen Weine aus der Wachau, dem Donauland, Krems- und Kamptal – diese schmecken typischerweise nach Steinobst, Zitrusfrüchten sowie einer Prise weissen Pfeffer.

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Grüner Veltliner ist die österreichische Traubensorte schlechthin. Mit dem Veltlin, Teil der italienischen Region Lombardei, hat der Wein jedoch nichts zu tun: Die Sorte wird fast ausschliesslich in Österreich und das auf rund 14 000 Hektar angebaut – dies entspricht rund einem Drittel des gesamten Rebenbestandes unseres östlichen Nachbarn. Die Traube ist insbesondere in Niederösterreich und dem nördlichen Burgenland sehr weit verbreitet, wo die Existenz mindestens bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts nachgewiesen wird. Die klimatischen Verhältnisse sind ideal, um qualitativ hochstehende Weissweine zu erzeugen. In den Heurigen der Stadt Wien hat die Sorte – dort auch «Weissgipfler» genannt – als süffiger Wein eine grosse Beliebtheit erlangt. Neben ihrem Ursprungsland Österreich wird Grüner Veltliner in gewissen Ländern Osteuropas, darunter Tschechien, Slowakei und Ungarn, sowie mit kleinen Beständen in Australien und Neuseeland kultiviert.


Das gewisse «Pfefferl»

Grüner Veltliner ist eine natürliche Kreuzung zwischen Traminer (Savagnin) und St. Georgen (einer Rarität vom Neusiedler See im Burgenland). Der österreichische Vorzeigewein hat sich in den vergangenen Jahren vom einstigen Sorgenkind zum Musterschüler entwickelt: Wegen seiner hohen und sicheren Erträge wurde er bis in die 1980er-Jahre massenweise kultiviert und für den offenen Ausschank in der Gastronomie in Literflaschen gekeltert. Heute liefert die Rebsorte vom leichten, säurebetonten Wein bis hin zum hochreifen Prädikatswein alle Qualitätsstufen.

Der würzige Geschmack des Grünen Veltliners erinnert an eine Prise weissen Pfeffer. Das «Pfefferl» prägt neben Noten von Apfel, Birne, Zitrusfrüchten, Aprikose denn auch den Charakter der Rebsorte. Die saftige Säure verleiht dem Wein das nötige Temperament. Zudem haben die spät gelesenen Trauben ein hohes Reife- und Lagerpotenzial – will heissen: Je länger der Wein im Keller reift, desto süsser und honigbetonter wird er.

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