Champagne – prickelndes Weltkulturerbe

Was früher der reichen Oberschicht vorbehalten war, darf heute auf keiner guten Party fehlen: Champagner. Die einzigartige Kombination verschiedener natürlicher Faktoren im französischen Champagne-Gebiet bringt einige der edelsten Schaumweine der Welt hervor. Strenge Vorschriften zu Anbau und Herstellung garantieren dabei konstante Spitzenqualität des Getränks, dessen Entdeckung einer Laune der Natur geschuldet ist.

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Die Region Champagne ist die Schaumweinzentrale Frankreichs. Etwa 150 Kilometer östlich von Paris gelegen, erstreckt sich das gesetzlich festgelegte Anbaugebiet der Champagne auf rund 35'000 Hektaren. Die Bedingungen für den Weinanbau in der Region sind rau: Die Temperaturen bewegen sich im Jahresschnitt nur knapp über 10 Grad und der kontinentale Einfluss bringt im Winter den gefürchteten Frost. Die Champagne markiert die Grenze des Weinbaus auf der nördlichen Halbkugel.

Die «Entdeckung» des Champagners geht auf den Anfang des 17. Jahrhunderts zurück. Aufgrund der kalten Temperaturen im Winter konnten die Weine ihre Gärung oft nicht beenden. Wurden diese anschliessend zur Lagerung in Flaschen abgefüllt, führte dies im Frühling zu einem Problem: Die verbliebene Hefe liess den Wein unverhofft weitergären, was zur Bildung von Kohlensäure führte. Oft platzten die wertvollen Flaschen – sehr zum Ärger der damaligen Winzer. Erst als der Mönch Dom Pérignon dickere Flaschen für die zweite Gärung benutzte und das Herstellverfahren weiter verfeinerte, stieg die Qualität und Haltbarkeit der französischen Schaumweine.

In der Region Champagne sind nur ganz bestimmte Rebsorten für die Kultivierung vorgesehen. Der Anbau konzentriert sich besonders auf den Chardonnay, Pinot Noir und den Pinot Meunier. Da die roten Weintrauben vor der Gärung von der farbstoffreichen Schale getrennt werden, erhält der Champagner seine helle Farbe.

Die Auswahl der angebauten Reben wird vor allem von den Eigenschaften des Bodens bestimmt: Kreideböden bieten eine natürliche Wasserregulierung und kommen vor allem dem Chardonnay entgegen. Der Pinot Noir bevorzugt härtere, schwere Böden und der Pinot Meunier gedeiht besonders gut auf lehmigem Untergrund.

Nachgeforscht: Wieso enthalten Weinflaschen eigentlich 0.7 Liter?

Das heute weit verbreitete Flaschenvolumen von 0.7 Liter geht ebenfalls auf den französischen Mönch Dom Pérignon zurück. Er studierte die Ess- und Trinkgewohnheiten seiner Mitmenschen und kam zum Schluss, dass dies der durchschnittlichen Trinkmenge eines männlichen Erwachsenen beim Abendessen entspricht.

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