Arneis – die «kleine Schwierige»

Arneis ist eine autochthone Rebsorte aus dem Piemont. Sie galt bereits als fast ausgestorben, als sie in den 1990er-Jahren wiederentdeckt wurde. Seitdem erlebt sie eine Renaissance. Die Rebsorte ist nicht einfach zu kultivieren, doch mit viel Erfahrung und der richtigen Pflege entstehen ausgezeichnete Weine mit einer milden Säure und exotisch-fruchtigem Aroma.

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Im lokalen Dialekt des Piemont bezeichnet das Wort «arnèis» eine temperamentvolle Persönlichkeit, mit der nicht einfach auszukommen ist. Das Gleiche gilt für die Rebsorte: Wer das Beste aus «der kleinen Schwierigen» herausholen will, muss wissen, wie man sie anpackt, hegt und pflegt. Und weil die schmalen Arneis-Reben ausserdem anfällig für Mehltau und zudem wenig ertragreich sind, gelang dies lange Zeit nur wenigen Winzern. Dies führte dazu, dass die Rebe in den 1970er-Jahren fast ausstarb. Eigentlich ist die Sorte jedoch sehr alt und war schon im 15. Jahrhundert unter den Bezeichnungen «Renesium» und «Ornesio» bekannt.

Lange Zeit war die säurearme Rebsorte nur Kennern ein Begriff. Heute erlebt Arneis eine blühende Renaissance – allen voran in Roero und Langhe, zwei Regionen im italienischen Piemont. Dort wird die Traube auch als «Barolo bianco» oder «Bianchetto» bezeichnet.

Die Auseinandersetzung hat sich gelohnt: Von mageren 55 Hektar Rebfläche in den 1980er-Jahren hat es die Sorte heute wieder auf rund 1100 Hektar geschafft. Erst die geduldige Arbeit der Winzer mit der Traubensorte liess diese wiederaufleben: Die Arneis-Traube zeichnet sich aus durch ihre milde Säure sowie ihre Aromen nach exotischen Früchten, Zuckermelonen, Quitten und Birnen – das Resultat sind ausgewogene Tropfen mit intensiver Frische, schöner Mineralität und leichter Struktur.

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