André Lurton galt als Grandseigneur des Bordelais. Zum einen, weil er entscheidend am Wiederaufbau des Weinbaus beteiligt war, zum anderen, weil ihm bekannte Weingüter in den Gebieten Entre-deux-Mers, Margaux, Pessac-Léognan und Saint-Emilion gehörten.

Lurton kam 1924 während der Traubenlese auf Château Bonnet zur Welt. Er lebte bis zu seinem Tod im Schloss, das sein Grossvater 1897 gekauft und zu einem Weingut mit 120 Hektaren Rebfläche ausgebaut hat. Als André und seine Geschwister das Gut erbten, waren noch 30 Hektaren übrig und in schlechtem Zustand, wie die Reben im ganzen Bordelais. Im Jahr darauf vernichtete Frost die Ernte. Lurtons Geschwister gaben auf, André nicht. Er pachtete Land, baute Mais sowie Alfalfa an und legte mit den Gewinnen aus der Landwirtschaft neue Weinberge rund um das Château Bonnet an.
Heute gehörten rund 300 Hektaren Land zum Schloss im Pavillon-Stil in Grézillac, zwölf Kilometer südlich von Saint-Emilion. Fast die ganze Fläche ist mit den roten Sorten Cabernet Sauvignon sowie Merlot und den weissen Sauvignon Blanc, Sémillon sowie Muscadelle bestockt. Daraus keltert Kellermeister Laurent Le Dez den Château Bonnet Réserve beziehungsweise den Château Bonnet Blanc. André Lurton, der am 19. Mai 2019 gestorben ist, schaute bis kurz vor seinem Tod jeden Tag im Weinkeller und in den Rebbergen nach dem Rechten.



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